Bei geeigneter Präsentation können große Informationsmengen über die Hautoberfläche wahrgenommen werden. Dabei unterscheidet man grundsätzlich zwischen kinästhetischer Information (relative Bewegungen und Positionen der Gliedmaßen, Muskelanstrengung) und taktiler Information (räumliche Verteilung des Drucks auf die Haut bei unbewegten Gliedmaßen). Beide sensorischen Kanäle zusammen bezeichnet man als Haptik. Bei der Beurteilung der Informationsmenge, die über die Haut wahrgenommen werden kann, spielt außerdem die begrenzte Gedächtnisspanne eine Rolle.
Bei der Wahrnehmung von Berührungen wird außerdem nicht nur Information von der Hautoberfläche verwendet, sondern es werden auch kinästhetische Wahrnehmungen integriert: Zum genauen Erfühlen einer Oberfläche bewegt man aktiv die Finger darüber. Wird dazu die ganze Hand eingesetzt, dann lassen sich auch Informationen über die relativen Positionen verschiedener Oberflächenmerkmale zueinander angeben. Analog zur visuellen Wahrnehmung werden mit einem oder zwei Fingern detaillierte Informationen wahrgenommen, während die übrigen Finger zur globalen räumlichen Orientierung eingesetzt werden.