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Milman (1997) referiert verschiedene Studien zur Psychophysik von Bewegungen. Er definiert Aktionen als kontrollierte Bewegungen und interessiert sich deshalb besonders für speed-accuracy-tradeoffs bei zielgerichteten Handbewegungen. Er geht dabei von der Annahme aus, daß bereits vor Beginn der Ausführung solcher Bewegungen eine gewisse Planung (Vorberechnung) der Bewegungsbahn stattfindet. Zur Erklärung des speed-accuracy-tradeoffs nennt erfolgende Theorien:
- Theorie von Woodworth: In einer anfänglichen, bereits vorher geplanten, Einstellungsphase findet eine Bewegung in Richtung des Ziels statt. Darauf folgt eine durch sensorisches Feedback kontrollierte Phase, in der das Körperteil direkt zum Objekt geführt wird.
- Nach Fitts´ Law besteht ein logarithmischer Zusammenhang zwischen Zeit und Genauigkeit. Dieser läßt sich für unterschiedlichste Körperteile, Aufgabenstellungen, mechanische Interfaces und Umgebungsbedingungen nachweisen.
- Das Modell von Crossman und Goodeve will Fitts´ Law durch deterministische iterative Korrekturen erklären: Die Gesamtbewegung setzt sich aus einzelnen Teilbewegungen zusammen, die immer wieder durch visuelles Feedback korrigiert werden. Eine anfängliche Adjustierungsphase postulieren sie nicht.
- Das Impuls-Variablitäts-Modell von Schmidt und anderen geht von einem Beschleunigungsimpuls am Anfang der Bewegungsbahn und einem Bremsimpuls an deren Ende aus. Dabei wird kein (visuelles) Feedback in die Bewegungssteuerung integriert.
- Das stochastische Modell der optimierten Subbewegungen von Meyer und anderen postuliert schließlich für jede Subbewegung ein Rauschen, das proportional zu deren Geschwindigkeit ist. Dadurch kann die erste Subbewegung ihr Ziel verfehlen, so daß eine weitere erforderlich wird.
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Last modified 10-29-98