M

MacAdams-Ellipsen:
MacAdam ließ für insgesamt 25 Farbarten Matches aus jeweils zwei verschiedenen Farben erstellen; dabei wurde für jede Farbart mehrere unterschiedliche Farbpaare verwendet. Wie bei allen farbmetrischen Einstellungen ergab sich ein Einstellfehler. Der mittlere Einstellfehler steht nach wohlbegründeten Annahmen der Psychophysik in einem konstanten Verhältnis zum Schwellenwert. MacAdam fand, daß sich diese Farbunterschiedsschwellen elliptisch um einen Sollpunkt verteilen und daß sie insbesondere für verschiedene Sollpunkte unterschiedlich groß sind (R, 176).

Meßgeometrie:
Die Meßgeometrie bezeichnet bei Farbmessungen die Art der Strahlenführung von der beleuchtenden Lichtquelle bis zur Empfängerfläche (R, 140). Vor allem die Richtung des Lichts spielt eine große Rolle (R, 140).

Die Bezeichnung Meßgeometrie 45/0 bedeutet: Lichteinfall unter 45 tex2html_wrap_inline651 zur Flächennormalen der ebenen Probe, Beobachtung unter 0 tex2html_wrap_inline651 (d.h. aus der Richtung der Flächennormalen, also senkrecht zur Probe); diese Meßgeometrie gilt als die günstigste, da in diesem Fall die Öffnungswinkel der Beleuchtungs- und Beobachtungs-Optik keine so große Rolle spielen und das Glanzlicht wird fast vollständig ignoriert.

mesopisches Sehen:
Dämmerungssehen, bei Leuchtdichten zwischen 0.1 und 30 cd/m tex2html_wrap_inline801 ; Stäbchen- und Zapfenbeteiligung.

Metamerie-Index:
Der Metamerie-Index ist ein empfindungsgemäß bewertendes Farbabstandsmaß, das den Farbunterschied der (unter der Bezugslichtart gleichen) Farbvalenzen bei der neuen Lichtart beschreibt (R, 85).

Monochromat:
Als Monochromaten oder Farbenblinde werden solche Personen bezeichnet, die blind sind für den Qualitätsunterschied zwischen den verschiedenen Wellenlängen. Ihr Auge reagiert auf die Strahlungswahrnehmung nur mit einer Quantitätswahrnehmung, also mit einer Helligkeitsempfindung. Die Welt sieht für sie unbunt aus (R, 190). Es gibt zwei Typen: Die einen sehen nur mit den Stäbchen, die anderen sehen zwar mit Zapfen, der Zapfenapparat ist aber nicht differenziert.

Munsell Book of Color:
Das Book of Color von dem Maler Munsell ist im angelsächsischen Raum weit verbreitet. Grundlage ist ein zehnteiliger Bunttonkreis, der möglichst gleichabständig und unter Einhaltung des Prinzips der Kompensativität (gegenüberliegende Bunttöne lassen sich zu Unbunt mischen) entwickelt wurde. Für jeden Buntton wurde eine Farbe festgelegt, die mit den Bezugsfarben der anderen Bunttöne im Helligkeitswert V (value) und in der Buntheit C (chroma) übereinstimmte. Für die Bewertung der Helligkeit wird die Quadratwurzel aus dem Hellbezugswert verwendet, also tex2html_wrap_inline857 (R, 153).

Die Bunttöne werden auf den besagten 10-teiligen Bunttonkreis bezogen, indem sie durch die Anfangsbuchstaben der englischen Buntton-Namen bezeichnet sind; da oft eine feinere Unterteilung notwendig ist, werden oft noch Ziffern von 1 bis 10 hinzugefügt. Value- und Chroma-Zahlen werden, durch einen Schrägstrich voneinander getrennt, dem Bunttonzeichen zur vollständigen Kennzeichnung einer Farbe beigefügt, so daß das Farbzeichen die für das Munsell-System chrarakteristische Form erhält, z.B. 7,5 GY 5/8 (R, 155).

Munsell-Neuwerte:
Die Munsell-Neuwerte (Munsell renotations) stellen eine von der OSA erstellte Verbesserung des Book of Color dar: Anstelle der von Munsell angenommenen Beziehung tex2html_wrap_inline859 hat sich ergeben, daß eine Gleichung 5. Ordnung die tatsächliche Skala besser wiedergibt:

displaymath315

Für Buntton (hue) und Buntheit (chroma) lassen sich keine Formeln aufstellen, die die Munsell-Neuwerte exakt mit dem Normvalenz-System verknüpfen. Dazu wurden Tabellen ausgearbeitet, die die ausgeglichenen Farbörter der einzelnen Munsell-Neuwerte festlegen (R, 157).


zurück zur alphabetischen Übersicht

rainer@zwisler.de
Last modified 10-29-98