In diesem Abschnitt sollen die einzelnen Schritte
beschrieben werden, die sich beim Starten (auch als Hochfahren
oder Booten) des Computers abspielen.
Computer besteht aus Peripherie (Monitor,
Tastatur, Maus, Drucker) und Zentraleinheit (wichtig sind
Diskettenlaufwerke, Festplatte, Hauptplatine mit Hauptprozessor,
Speicher (RAM und ROM/BIOS), Grafikkarte und eventuell Erweiterungskarten).
Was wird im Computer verarbeitet? Womit arbeitet
der Computer? Grundlage ist die kleinste Informationseinheit,
1 bit (binary digit): Elektrisch sind die zwei Zustände
an / aus realisiert (es fließt Strom oder es fließt
kein Strom). Damit lassen sich verschiedene Daten realisieren,
z.B. Zahlen oder Buchstaben.
Eine gebräuchliche Repräsentation von Zahlen
ist in 8-bit-Einheiten (= 1 Byte); damit lassen sich die
Zahlen von 0 - 255 darstellen (andere Zahlen -> Programmierkurs
von Herrn Braun im RZ). Beispiel: Die binäre Repräsentation
der Zahl 5:
27 = 128
| 26 = 64 | 25 = 32
| 24 = 16 | 23 = 8
| 22 = 4 | 21 = 2
| 20 = 1 |
0 | 0
| 0 | 0
| 0 | 1
| 0 | 1
|
Die Zahlen können aber auch als Buchstaben interpretiert
werden; man muß sich nur darauf einigen, welche Zahl für
welchen Buchstaben stehen soll. Dies ist z.B. durch das ASCII-System
(American Standard Code for Information Interchange) festgelegt.
256 Zeichen, auch solche, die nicht auf der Tastatur abgebildet
sind, werden dadurch erfaßt. [Folie mit ASCII-Tabelle] Die
Zeichen, die nicht auf der Tastatur zu finden sind, lassen sich
auch direkt eingeben (Zahlen müssen über 10er-Block
eingegeben werden):
- <ALT> 65 = A
- <ALT> 168 = spanisches Fragezeichen ¿
- <ALT> 251 = Wurzelzeichen
Nachdem diese Zeichen nun unter dem DOS-Prompt (wird gleich erklärt)
zu sehen sind, muß man sie weider los werden: <ESC>-Taste
drücken.
Größere Informationsmengen:
- 1 Kilobyte (K) entspricht 210 byte = 1024
byte (kilo ist also ungenau)
- 1 Megabyte (MB) entspricht 210 * 210
byte = 1.048.576 byte
5 ¼ Zoll-Disketten können unter Verwendung des Betriebssystems
MS-DOS 360 K, 720 K oder 1.2 MB Daten aufnehmen; 3 ½ Zoll-Disketten
720 K oder 1.44 MB.
Ebenen der Software
- BIOS(Basic Input
Output System, einzelne Bytes hin- und herschieben);
- Betriebssystem (DOS,
disk operating system, oder UNIX erledigen Routineaufgaben
wie Programme starten, Text auf Bildschirm bringen oder auf Diskette
schreiben);
- Applikationen(z.B.
Statistikprogramm oder Textverarbeitung)
Applikationen greifen dabei wiederum auf das Betriebssystem
zurück; dieses gibt seine Befehle weiter an das BIOS (BIOS
kann aber auch direkt angesprochen werden; soll man aber nicht
tun, da in diesem Fall Hardwareabhängigkeit vorliegt: Bei
unterschiedlicher Hardware muß bei Verwendung der BIOS-Routinen
nur das Betriebssystem angepaßt werden, die Applikationen
sollten weiter problemlos laufen).
In diesem Kurs soll zuerst der Umgang mit dem Betriebssystem
erlernt werden, dann der mit bestimmten Applikationen (Statistikprogramm,
Grafikprogramm).
Exkurs: Höhere Programmiersprachen:
- High-level language programs (z.B. C-Quellcode)
-[compiler]->
- assembly language programs (Assemblercode)
-[assembler]->
- machine language programs (object files)
-[linker]->
- executable files (operating system)
Der logische Aufbau einer Festplatte
Eine Festplatte läßt sich in verschiedene
Einheiten untergliedern:
- Partitionen ermöglichen
es, auf einer einzigen Festplatte mehrere Laufwerke zu definieren,
die sogar verschiedene Betriebssysteme enthalten können.
- Ein Laufwerk kann wiederum Dateien und
Verzeichnisse enthalten. Um diese verwalten zu können, muß
das Laufwerk entsprechend unterteilt werden (man spricht in diesem
Zusammenhang von der Geometrie des Laufwerkes).
- Sektoren sind die
kleinsten Dateneinheiten, die von einer Festplatte gelesen oder
auf eine Festplatte geschrieben werden können
- Die Sektoren sind ringförmig um die Festplatte
herum angeordnet. Ein ganzer Ring bildet eine Spur (auch
als Zylinder bezeichnet, wenn alle Spuren der verschiedenen
"Schichten" einer Festplatte gemeint sind); diese Spuren
sind konzentrisch angeordnet und bei älteren Festplatten
enthält jede Spur gleich viele Sektoren (z.B. 17, maximal
63).
- Benachbarte Sektoren sind wiederum zu Zuordnungseinheiten
zusammengefaßt, die die kleinste von DOS ansprechbare Einheit
darstellen; deren Größe hängt von der Größe
der Partition ab (da in einer Partition nur eine bestimmte Anzahl
an Zuordnungseinheiten verwaltet werden kann).
Beispiel: Ein Programm unter MS-DOS starten
- Zuerst muß man in den MS-DOS-Modus gelangen.
Dies ist grundsätzlich auf zwei verschiedene Weisen möglich:
- Aktivieren des Symbols mit der Aufschrift MS-DOS-Eingabeaufforderung
bzw. Aktivierung derselben Funktion über das Start-Menü
- Alternativ dazu: Beenden von Windows mit der
Option Computer im MS-DOS-Modus starten (bei dieser Variante
gibt es kein Zurück mehr).
- Jetzt befinden wir uns unter DOS auf dem logischen
Laufwerk G:
(das ist das Netz-Arbeitslaufwerk) mit den Daten des einzelnen
Benutzers. Auf anderen Laufwerken F:
ist Software vom Rechenzentrum und auf H:
sind unsere speziellen Programme (sog. Lehrstuhl-Software). Auf
diese Laufwerke dürfen Sie aber selbst keine Daten schreiben;
drum bleiben wir auf G:,
wo jeder Benutzer seine eigenen Dateien speichern kann (sie sind
auch beim nächsten Einlogen wieder da).
- mem,
ein einfaches DOS-Programm, das die Belegung des Speichers anzeigt,
kann durch Eingeben des entsprechenden Kommandos gestartet werden.
Man erhält dann beispielsweise folgenden Output:
Speichertyp Gesamt = Belegt + Frei
---------------- -------- -------- --------
Konventionell 636K 110K 526K
Oberer 0K 0K 0K
Reserviert 0K 0K 0K
XMS-Speicher 31.744K 360K 31.384K
---------------- -------- -------- --------
Speicher gesamt 32.380K 470K 31.910K
Ges. unter 1 MB 636K 110K 526K
EMS-Speicher gesamt 31M (32.849.920 Bytes)
Freier EMS-Speicher 16M (16.777.216 Bytes)
Max. Größe für ausführbares Programm 526K (538.864 Bytes)
Größter freier oberer Speicherblock 0K (0 Bytes)
MS-DOS ist resident im hohen Speicherbereich (HMA).
- Erklärung mit help
mem.
Will man unter MS-Windows eine DOS-Session
(also DOS benutzen ohne Windows ganz verlassen zu müssen),
gibt es zwei Möglichkeiten:
- Dos-Box (in einem
Fenster unter Windows; langsamere Bildschirmdarstellung, oft zu
klein, bestimmte Graphikmodi können nicht dargestellt werden).
Zu finden unter der Ikone MS-DOS-Eingabeaufforderung im
Startmenü bzw. direkt auf dem Bildschirmhintergrund)
- Dos-Vollbildschirm
(sieht genauso aus wie DOS);
Start jeweils durch Doppelklick mit der linken Maustaste
auf das entsprechende Icon. Zwischen diesen beiden Möglichkeiten
kann mit <ALT><RETURN> hin- und hergeschalten werden.
Verlassen einer DOS-Box ist mit dem Kommando exit
möglich.
Starten des Computers
Beim Booten (Hochfahren, Starten) unterscheidet
man:
- Kaltstart (beim Einschalten bzw. nach Drücken
des Reset-Knopfes);
- Warmstart (von Software ausgelöst oder durch
gleichzeitiges Drücken der drei Tasten <ALT><STRG><ENTF>)
- mehr dazu gleich; jetzt nicht ausprobieren.
Beim Einschalten (Booten) des Rechners laufen
folgende Schritte ab [Das sollen jetzt auch alle Kursteilnehmer
tun]:
- Einschalten des Rechners [Achtung: Keine Diskette
im Laufwerk]. Die Startprozedur beginnt damit, daß der Computer
mit Strom versorgt wird.
- BIOS-ROM wird aktiviert und überprüft,
welche Hardware sich im System befindet und ob diese korrekt funktioniert.
Außerdem werden die einzelnen Systeme initialisiert. Dies
geschieht in fünf Schritten:
- Überprüfung des unteren Speichers;
- Suchen nach anderen BIOS-Systemen (die sich auf
Erweiterungskarten wie Grafikkarte oder Netzwerkkarte bzw. in
Peripherie-Geräten befinden);
- Anderen BIOS-Systemen gegebenenfalls die Kontrolle
gewähren (damit sich auch die Zusatzgeräte initialisieren
können);
- Bestandsaufnahme des Systems (Konflikte zwischen
verschiedenen Geräten?);
- Überprüfen des Systems (z.B. des gesamten
Speichers).
- BIOS schaut, ob Diskette im Bootlaufwerk A:
ist (Betriebsanzeige leuchtet auf); wenn nicht, wird auf der
Festplatte C:
die Startinformation gesucht. Dazu wird erst der Master Boot
Record (MBR) der ersten Festplatte eingelesen und es wird
geprüft, von welcher Partition gebootet werden soll.
- Auf der Boot-Partition wird das DOS Boot Record
(DBR) aus dem ersten Sektor dieser Partition eingelesen.
- Nun wird der weitere Boot-Vorgang durch den DBR
gesteuert, der wiederum die beiden versteckten Systemdateien einliest
(IO.SYS
und MSDOS.SYS)
- Die erste versteckte Datei (IO.SYS)
lädt und interpretiert die Datei CONFIG.SYS,
in der die Gerätetreiber geladen werden. Damit wird die Hardware
konfiguriert, d.h. dem Rechner wird gesagt, welche Hardware er
besitzt und wie er diese ansprechen kann (Laden von "Treiberprogrammen").
- Nun lädt DOS die Kommandoshell COMMAND.COM
aus dem Verzeichnis C:\
(falls kein anderer Ort angegeben ist).
- COMMAND.COM
lädt die Datei AUTOEXEC.BAT
und führt sie aus.
- Der Rechner wird am Netz angemeldet
- Aufforderung zum Einlogen
- Windows starten??
Das Einlogen dient dazu, dem Rechner mitzuteilen,
welcher Benutzer vor ihm sitzt. Dies dient unter anderem dazu:
- Zugriff auf Dateien des Benutzers;
- Empfangen und Versenden von e-Mail;
- Anmelden bei Kursen etc.;
- Druckkosten-Überwachung.
Sollte das Einlogen fehlschlagen (Vertippen beim
Eingeben des login-name), kann man die login-Prozedur mit dem
Kommando F:login
.zwr02102.droesler.psychologie.uni-regensburg.de
erneut aufrufen.
Mit dem Kommando whoami
kann man feststellen, ob man auch
wirklich eingelogt ist.
Vor dem Einlogen kann man über ein Menü
auswählen, welches Betriebssystem man starten will; folgende
Alternativen stehen zur Verfügung:
- Linux, eine Version
von UNIX, die auch auf PCs läuft, und das deshalb immer weitere
Verbreitung findet, weil es frei verfügbar ist. Diese Variante
kann nur genutzt werden, wenn man über einen speziellen Account
für UNIX im Rechenzentrum verfügt.
- Windows 3.11, eine
ältere Version von MS-Windows, die noch direkt auf MS-DOS
aufbaut und in der kein richtiges Multitasking möglich ist.
- Windows95, das Betriebssystem
von Microsoft, das sich zum Standard entwickelt hat. Üblicherweise
wird man sich beim Starten des Computers für diese Alternative
entscheiden
Als nächstes soll Windows verlassen werden;
wichtig ist es dabei, den Computer nicht einfach auszuschalten
(bei den neueren Computern funktioniert dies auch gar nicht).
Beim Verlassen von Windows gibt es verschiedene Optionen:
- Windows herunterfahren
(der Rechner wird in einen Zustand gebracht, in dem man ihn problemlos
abschalten kann oder er schaltet sich selbst ab);
- Windows neu starten
(... nach Fehlern bei der Ausführung bestimmter Programme);
- Computer im MS-DOS-Modus starten
(siehe oben);
- Anwendungen schließen und unter anderem
Namen anmelden (ein anderer Benutzer will
am selben Rechner weiterarbeiten, ohne diesen neu booten zu müssen;
Sicherheitsrisiko).
Ganz wichtiges Kommando: Zum ändern des Passwortes,
das beim Einlogen abgefragt wird, muß man setpass
eingeben (erst altes, dann 2 x neues
Paßwort). Dies wird mittlerweile alle drei Monate verlangt.
Nebenbemerkung: Schreibschutz von 3,5 Zoll-Disketten
erklären (jeder soll´s mal ausprobieren).
Nun benötigen wir die Dateien für unser
Statistikpaket.
- Heute soll folgende Verzeichnisstruktur erstellt
werden:
Dazu muß folgendermaßen vorgegangen werden:
- Auf Laufwerk G: wechseln.
- Verzeichnisse anlegen mit mkdir
edvkurs usw.
(make directory)
- In das Verzeichnis wechseln (cd
edvkurs)
- Dort die Unterverzeichnisse UTILS und DATEN genauso
anlegen. Zurüch aus einem Verzeichnis kommt man dabei mit
cd ..
(in ein Verzeichnis XXX auf der selben Ebene kann man mit cd
..\xxx wechseln) ["cd
.." und "cd
\" erklären]
- Wieder "hochgehen" und das Verzeichnis
UNIXSTAT anlegen.
Filetransfer:
Nun soll das Satistikpaket UNIXSTAT mit dem Netscape Communicator
geholt werden. Dazu muß man folgendermaßen vorgehen:
- Den Netscape Communicator starten (das entsprechende
Symbol sollte direkt auf dem Desktop zu finden sein).
- In das Eingabefeld, vor dem
Location: steht, folgende Adresse eingeben:
http://www.zwisler.de/edv/unixstat.zip
- Gibt man diese Adresse ein, erscheint eine Dialogbox,
die mit folgender Meldung beginnt: You
have started to download a file of type application/zip.
Nun soll diese Datei gespeichert werden, und zwar auf dem Laufwerk
G:
unter dem Verzeichnis \UNIXSTAT.
- Die geholte Datei kann man nun mit dem Kommando
pkunzip auspacken:
Dazu muß man eine DOS-BOX öffnen, in das Verzeichnis
G:\UNIXSTAT
wechseln und dort das Kommando pkunzip
unixstat eingeben. Daraufhin kann man
beobachten, wie die einzelnen Dateien des Programmpaketes entpackt
werden.
- Zur Kontrolle: Es sollten sich nun 82 Dateien
im Verzeichnis UNIXSTAT
befinden, wie sich bei Eingabe des Kommandos dir
zeigen sollte.
- Zuletzt kann man die Archivdatei, die nun überflüssig
ist, mit dem folgenden Kommando löschen:
del unixstat.zip
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Last modified 11-12-98